TATORT MÜNSTER: LAKRITZ

Tatort Münster: Lakritz

Regie: Randa Chahoud, Buch: Thorsten Wettcke

„Hannes Wagner ist in Münster eine Institution. Oder besser gesagt: Er war es. Denn am Morgen nach seinem 40. Dienstjubiläum als Marktmeister des weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Wochenmarktes liegt er mausetot in seiner Wohnung.

Und beinahe jeder der Marktbeschicker hätte guten Grund, Hannes Wagner ins Jenseits zu befördern. Gar nicht erst zu reden von denen, die Wagner in den Jahrzehnten seiner Herrschaft nicht mit einer der begehrten Lizenzen für einen Stand auf dem Markt beglückt hat.

Eine Spur führt die Ermittler zu einer kleinen Lakritz-Manufaktur, zu Monika, Boernes erster Liebe und zu einem lange zurückliegenden Fall, der aus dem kleinen Karl-Friedrich schließlich den großen Boerne werden ließ.“ (Quelle: www.daserste.de)

DE – 2019 – TV-Reihe

Drehbuch: Thorsten Wettcke
Regie: Randa Chahoud
Bildgestaltung: Kristian Leschner
Film Editing: Jürgen Winkelblech
Produktion: Molina Film GmbH & Co KG

Kritiken

Auswahl

Pressestimmen

„Dem Münsteraner Tatort ist mit LAKRITZ ein Schmuckstück innerhalb der Reihe gelungen.“  Blickpunkt Film
„…schmeckt endlich mal wieder so, wie der Titel es erhoffen lässt: scharf, aromatisch und nicht zu süß.“  Weser-Kurier
„…ein echtes Highlight!“  tittelbach.tv

Blickpunkt Film

Wie beim „Tatort“ aus Münster gewohnt, sorgt Wettcke rechts und links von der Handlung für amüsante Details. Schon der kunterbunt gestaltete Titel ist ein erster Hinweis auf die Tonart, in der die für „Ion Tichy – Raumpilot“ im Rahmen des Deutschen Fernsehpreises 2007 mit dem Förderpreis ausgezeichnete Regisseurin Randa Chahoud das Drehbuch umgesetzt hat. Zu den beiläufig einstreuten unterhaltsamen Nebenschauplätzen zählen unter anderem die Kurzauftritte von Thiel senior: „Vaddern“ (Claus D. Clausnitzer) treibt einen schwunghaften Handel mit Rauschmitteln und sorgt für Halligalli im Altenheim. Was bei einem weniger guten Drehbuch leicht wie erzwungene Heiterkeit wirken könnte, ist hier harmonisch in die Handlung integriert, zumal die entsprechende Seniorenresidenz eine wichtige Rolle für die Geschichte spielt: Hier treibt Bernhard (Patrick von Blume), der frühere Peiniger des jungen Karl-Friedrich, heute als Pfleger sein Unwesen. Verdächtige gibt es ohnehin zuhauf, denn der Marktmeister hat in Dutzenden Aktenordnern seit Jahrzehnten fein säuberlich notiert, welche Leichen seine Mitbürger im Keller haben; und selbstredend hat er sie alle erpresst.

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Tittelbach.tv

In dem äußerst vergnüglichen „Tatort“ aus Münster lösen Boerne und Thiel neben einem aktuellen Fall auch ein 40 Jahre zurückliegendes Verbrechen. Der besondere Reiz von „Lakritz“ (WDR / Molina Film) liegt in der gelungenen Verschmelzung von Gegenwart und Vergangenheit: Schon als Teenager war der spätere Rechtsmediziner einem Mord auf der Spur. Davon abgesehen ist der Film eine todernste Krimikomödie. In früheren Episoden war die Mördersuche mitunter bloß ein besserer Vorwand für die Wortgefechte der Hauptfiguren. Drehbuchautor Thorsten Wettcke hat diesmal jedoch eine perfekte Balance gefunden, zumal Axel Prahl und Jan Josef Liefers frisch wie am ersten Tag miteinander harmonieren. Die vielen amüsanten Details am Rande sind keine Ablenkung, sondern sorgfältig in die Handlung integriert. Selbst die präzise gespielten Slapstickeinlagen wirken nie deplatziert. (Autor: Tilmann P. Gangloff)

Weser Kurier

Auf der ganz hohen Hype-Welle surfte der „Tatort“ zuletzt nicht mehr. Etwas mehr Normalmaß allenthalben – nur die Ermittler aus Münster schweben noch immer in eigenen Quoten-Galaxien. Allerdings: Würden die Herren Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) nicht in Krimi-Unterhaltung machen, sondern, sagen wir, in Immobilien, hätten schon längst besorgte Börsenexperten vor dem Platzen der Blase gewarnt. So viel Zuspruch, so wenig Substanz in manchem Film gewordenen Selbstzitat der jüngeren Vergangenheit. „Lakritz“ heißt der neue Fall aus der Fahrradstadt, und der schmeckt endlich mal wieder so, wie der Titel es erhoffen lässt: scharf, aromatisch und nicht zu süß.